Der neue AI Mode von Google: Wie er funktioniert – und was sich in SEO ändert

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Der neue AI Mode wird die Suche verändern – das steht fest. Google sieht dann aus wie ChatGPT. Was sollte das Marketing damit umgehen? Was ändert sich in SEO, im Website Traffic und auch im Nutzerverhalten?

Darüber sprechen wir in dieser Podcast-Folge. Für uns ist klar: SEO als Marketing-Disziplin wird sich stark verändern. Gleichzeitig ist auch völlig klar: Unternehmen werden weiter in organische Sichtbarkeit investieren müssen. Denn die Kunden informieren sich nach wie vor über Produkte und Dienstleistungen – und werden Websites besuchen, um dort Anfragen abzuschicken oder etwas in einem Shop zu kaufen.

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Was ist der AI Mode?

Der AI Mode ist die neue KI-Suche von Google. In den USA ist der AI Mode bereits für alle Nutzer verfügbar. Vorige Woche hat Google den AI Mode auch in Indien ausgerollt (zweitgrößter Markt für Google). Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis der AI Mode auch nach Deutschland kommt.

Der AI Mode wird im Suchschlitz aktiv von Google beworben. Wer dort auf den Button klickt, landet auf der neuen KI-Oberfläche. Im Gegensatz zu den AI Overviews ist der AI Mode nicht bloß eine Zusammenfassung. Es ist eine Chat-Oberfläche, in der man seine Prompts schreibt und weitere Fragen im Chat stellen kann.

Im Unterschied zu ChatGPT holt sich der AI Mode aber offensichtlich immer “Unterstützung” aus dem freien Web. Die KI-Antwort wird nicht rein aus einem Sprachmodell generiert. Stattdessen findet ein sogenannter Fan-out statt: Der Prompt wird in Keywords und Suchanfragen übersetzt, es werden teilweise bis zu 100 Websites bzw. Auszüge davon analysiert – und daraus dann KI-gestützt die Antwort generiert.

Eine Auswahl der Quellen, die von der KI ausgewertet worden sind, findet man rechts am Rand. Drei Quellen werden prominent angezeigt.

Was wird sich durch den AI Mode ändern?

Weniger Website Traffic

Es ist völlig klar: Die User müssen nicht mehr auf eine Website klicken, um eine Information zu erhalten. User werden klicken, wenn sie es gezielt wollen – und nicht mehr weil sie es müssen. Diesen Trend gibt es allerdings schon länger: Google bietet den Usern durch zahlreiche Integrationen wie “Ähnliche Fragen” die Möglichkeit, sich zu informieren, ohne zu klicken. Jetzt werden die Inhalte allerdings komplett in der KI gezeigt – auf Basis des Internets, das laufend ins Sprachmodell eingepflegt wird (siehe KI-Bots).

Qualifiziertere Besucher

Wenn die User sich in KI-Systemen tiefer und genauer informieren, werden sie Websites viel gezielter besuchen. Für diese logische Schlussfolgerung gibt es mittlerweile erste Studien. So hat der Tool-Anbieter ahrefs festgestellt, dass “AI User” deutlich besser konvertieren (hier die Studie). Allerdings besuchen diese User deutlich weniger einzelne Seiten und brechen auch häufiger ab (hier die weitere Studie dazu). Die User haben also höhere Ansprüche an die Website und an den Content dort.

Neue Strategien

Marketing-Abteilungen müssen ihre Strategie doppelt anpassen: Zum einen stellt sich die Frage, ob und wie man KI-Antworten beeinflussen kann. Hier sehen wir keine Tricks und Hacks, sondern fundiertes Content Marketing als Schlüssel. Zum anderen geht es darum, den eigenen Website Content noch einmal stärker zu hinterfragen. Welche Inhalte und Formate mehr bieten als die generische allgemeine Antwort der KI. Man braucht also einen Ansatz für KI-Sichtbarkeit – und für Relevanz bei den Usern.

SEO KI Optimierung: Source Analysen

Die KI-Antwort im AI Mode entsteht auf der Basis von Quellen aus dem Internet. Hier werden oft Vergleicher, Portale, aber auch unabhängige Websites angezeigt. Die Nennung auf anderen Websites – “Offpage Optimierung” – ist seit jeher eine Teildisziplin in SEO. Hier werden sich aus unserer Sicht die Vorgehensweisen und Maßnahmen deutlich ändern:

  • Branding statt Backlinks: Lange Zeit galt in SEO: Wer viele Backlinks hat, hat auch bessere Rankingchancen. In Zukunft ist jedoch viel mehr entscheidend ist, ob und dass man genannt wird (“Brand Mention”). Denn darüber erhält man automatisch mehr Relevanz im Sprachmodell.
  • Digital Relations statt Linkaufbau: Wir sind davon überzeugt, dass sich auch die Methoden deutlich verändern werden. Kalte Linkanfragen sind schon seit Jahren kaum noch erfolgreich. Stattdessen werden die Methoden aus der PR viel relevanter. Dauerhafte Beziehungen aufbauen, Kooperationen entwickeln – und so genannt werden.
AI Mode Source Analyse

Content-Strategie überarbeiten

In der Content-Strategie gibt es zwei Richtungen, die diskutiert werden:

  • KI Optimierung: Die Inhalte so optimieren, dass sie von KI-Systemen wie dem AI Mode einfach ausgelesen und verarbeitet werden können. Hierbei geht es darum, strukturiert, verständlich und sachlich zu formulieren. Mit dem Ziel, den Output der KI mit zu beeinflussen – etwa, wenn das eigene Produkt oder die eigene Dienstleistung mit berücksichtigt werden soll.
  • Stärkerer User Fokus: Eine große Schwäche von SEO-Texten: Sie sind oft nur für die Suchmaschinen geschrieben. Doch genau solche generischen, allgemeinen Texte werden jetzt auch vom AI Mode selbst generiert. Spätestens ist klar: Man braucht tiefergehende Inhalte als die KI-Antwort bietet. Hier plädieren wir für einen systematischen Ansatz, eigene Expertise und Erfahrungen in den Content einfließen zu lassen.
First Hand Experience Content

Technische SEO-Performance verbessern

Viele Websites haben nach wie vor große technische SEO-Probleme. Das ist ein entsprechend großes Hindernis, überhaupt in KI-Systemen berücksichtigt zu werden. Technische Probleme sind zum Beispiel:

  • Indexierung der relevanten Seiten, vor allem Produkt- und Kategorieseiten bei Shops
  • Strukturierte Daten, die von der KI sehr gut ausgelesen werden können
  • Core Web Vitals, vor allem Ladezeiten, die Bounce Rates bei den Usern senken bzw. erhöhen

In Academy Workshops und unseren Beratungen sehen wir immer wieder: Wer sich um seine SEO Performance gekümmert hat, wird auch in KI-Systemen oft und gut genannt. Das wird beim AI Mode ähnlich sein.

In unserer Logfile-Analyse zu den KI-Bots haben wir bereits besprochen: Die neuen KI-Systeme kommen sehr häufig vorbei und lesen alle Inhalte für ihre Trainingsdaten ein.

Wir beraten Marketing-Verantwortliche in SEO

Für alle, die einen SEO-Sparringspartner suchen oder eine umfassende SEO-Beratung benötigen, sind Fabian und Benjamin die perfekte Wahl. Als Inhouse-SEO-Expertin suchte ich nach kompetenter Unterstützung in Sachen SEO und wurde bei ihnen fündig. In einem äußerst angenehmen Kennenlerngespräch entwickelten wir gemeinsam ein Vorgehen, um das Thema SEO bei den einzelnen Stakeholdern zu etablieren und dadurch mehr interne Sichtbarkeit für das Thema zu gewinnen. Basierend auf diesem Erstgespräch und einem gemeinsamen Kick-Off mit den Stakeholdern wurde von den beiden eine fundierte SEO- und Content-Strategie für einen Produktbereich entwickelt. Seitdem begleiten mich beide als Sparringspartner bei der Umsetzung.

Die Zusammenarbeit mit Fabian und Benjamin bereitet mir und allen Projektbeteiligten große Freude, da sie ihr Handwerk verstehen und eine immense Leidenschaft für SEO mitbringen. Diese Kombination ist ansteckend und motiviert alle zu Höchstleistungen.

Regina Biskop
Search Engine Optimization Expert, Deutsche Kreditbank AG

Mit großer Zufriedenheit blicke ich auf das SEO-Projekt zurück, dass wir mit Benjamin und Fabian durchgeführt haben. Zum einen war die Zusammenarbeit auf einer sehr sympathischen, zielorientierten Ebene. Zum anderen war die Beratung so ausgerichtet, dass wir direkt mit der Umsetzung loslegen konnten. Wir haben ganz konkrete Optimierungsvorschläge bekommen, die auf unsere internen Kapazitäten abgestimmt waren und daher auch realistisch umsetzbar waren. Auch wenn erst ein paar Monate vergangen sind, können wir jetzt schon erste Früchte unserer Arbeit in den Google-Rankings sehen. Der Traffic bei den für uns relevanten Keywords nimmt stetig zu und wir haben noch genug konkrete Arbeitspakete von Benjamin in der Pipeline, mit denen wir unsere Site boosten können. Außerdem haben wir durch die Beratung intern so viel SEO-Know-how erworben, dass wir inzwischen selbständig unsere Site optimieren können. Und das Wichtigste: Die Besucherzahlen haben sich verdoppelt – mit entsprechend positiven Auswirkungen auf den Umsatz.

Mark Mauderer
Digital Marketing Manager, Bierbaum Proenen

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