So optimierst du deine User Signale für SEO

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Google misst und nutzt User Signale für seine Ranking-Berechnungen – das ist seit dem Google Leak offensichtlich. Aber welche User Signale können das sein – und wie optimiert man dafür?

Das diskutieren wir in dieser Podcastfolge. In unserer Academy haben wir dazu kürzlich einen einstündigen Workshop gehalten (hier die Aufzeichnung für Mitglieder).

Wer seine Website dauerhaft in den Top-Positionen halten will, muss auch an den User Signals arbeiten. Gleichzeitig wird das Thema von vielen SEO-Verantwortlichen nicht angegangen. Warum das so ist – und welche Wege man dafür einschlagen muss.

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Was sind User Signale in SEO?

Folgende User Signale können von Google gemessen und zum Ranking herangezogen werden:

  1. Klickrate (CTR): Wie oft wird ein Ergebnis in den Suchergebnissen angeklickt
  2. Back to SERP Rate: Wie oft bzw. schnell kommen die User zurück zu Google
  3. Last Longest Klick: Kommen die User nicht mehr zurück zu Google

Wenn die User auf ein Suchergebnis klicken, scheint der Inhalt dahinter vielversprechend zu sein (1). Aber  die User wieder schnell zurückkommen, werden sie ihre Frage nicht zufriedenstellend beantwortet bekommen haben(2). Und wenn sie nicht mehr wieder zurückkommen, scheinen sie ihre Suche erfolgreich abgeschlossen zu haben(3).

Diese Metriken kommen aus dem bereits zitierten Google Leak, das wir hier näher besprochen haben. Auch die CTR bzw. Klickrate als SEO-Rankingfaktor haben wir in der Vergangenheit besprochen.

Die Klickraten lassen sich beispielsweise in der Google Search Console ermitteln. Für die beiden anderen Metriken brauchen wir “Hilfsmetriken”. Hierfür nehmen wir die Verweildauer und Scrolltiefe (siehe weiter unten). Denn je länger ein User bleibt, desto eher die Wahrscheinlichkeit, dass es sein letzter Klick für diese Suchanfrage sein wird.

Klickrate CTR Beispiel

Warum sind User Signale für viele SEOs kein Thema?

Für Dienstleister schwer vermittelbar

Ein Großteil der Unternehmen, die in SEO investieren, werden von externen Agenturen betreut. Doch für die Agenturen sind schon die (vermeintlichen) SEO-Basics wie Keyword Recherche, Content-Erstellung und Optimierung nicht einfach zu erklären. Zudem haben viele Unternehmen überhaupt noch keine erfolgreichen Google Rankings. Auf den Konferenzen sind klassische Themen wie Crawling und Indexierung stark vertreten. In Themen wie “Snippet Optimierung” wird nur das Snippet betrachtet, dass mehr Klicks aus den Suchergebnissen bekommen soll. Aber wie die User danach mit dem Content interagieren, steht nicht zur Debatte.

Webanalyse hat keinen Fokus auf User Signals

In der Webanalyse werden traditionell Metriken wie Traffic und Conversions gemessen. Aber wie die User mit dem Content interagieren – das wird nicht gemessen oder ist in den Tools tief verbuddelt. Heatmaps und Scrolltiefe werden in Spezialtools wie Hotjar angeboten. Die Verweildauer wird in Google Analytics gemessen – mit auch vielen Hürden. Auch die Frage nach konkreten SEO-Maßnahmen wird kaum diskutiert. Hierfür müsste man sich mit dem einzelnen Content auseinandersetzen. Text, Layout, Bilder, aber auch Formate wie Landingpages oder Ratgebertexte und letztlich auch mit der Suchintention: Was wollen die User eigentlich?

SEO Manipulationen

In der SEO-Welt gibt es traditionell eine Fraktion, die auf Google Manipulation setzt. Sich also bewusst nicht an die Richtlinien hält, sondern nach dem Prinzip handelt “Wir sind schlauer als Google“. In dieser Welt werden beispielsweise Klickraten und Verweildauer manipuliert, in dem man User einkauft, die auf Ergebnisse klicken. Oder technische Sperren eingebaut, die verhindern, dass die User wieder zurück zu den Suchergebnissen gehen. Wir halten von solchen Techniken wenig, da sie nicht nachhaltig sind und im Zweifel Abstrafungen nach sich ziehen. Aber dass im GrayHat Bereich an User-Signalen gearbeitet wird, ist offensichtlich und beweist, dass es Zusammenhänge mit dem Ranking gibt.

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Visitor Density: Ein neuer Wert für User Signale

Für die Ermittlung von Verweildauer und Scrolltiefe nutzen wir Microsoft Clarity als Tool. In Microsoft Clarity ist zudem der Copilot integriert. Man kann also mithilfe von KI die eigenen Daten analysieren. Hierfür haben wir einen neuen Indexwert erschaffen (siehe Grafik). Wir wollen die Top-Seiten ermitteln, die eine hohe Verweildauer und eine starke Scrolltiefe haben. Den Indexwert nennen wir “Visitor Density”, zu deutsch “Zugriffsdichte”. Also wie intensiv die User mit dem Content interagieren.

Heraus kommt eine Liste mit unseren Top-Performern. Die einzelnen URLs kann man dann wiederum inhaltlich analysieren, nach Mustern suchen – und daraus Maßnahmen ableiten. Unsere Leitfragen für die Analyse: Warum werden diese Artikel sehr gut von den Usern angenommen? Was haben wir hier richtig gemacht – und was können wir daraus lernen für die weitere Content-Erstellung?

Zu den Top-Performern gehören LinkedIn Marketing, Glossar erstellen, Keyword Assistant und SEO Umfrage 2025.

User Signale SEO Microsoft Clarity

Bei User Signalen geht es nicht nur um Google

Starke Visitor Density = starke Bindung

Jeder User, der intensiver mit dem Content interagiert, der länger verweilt und sich mit Texten, Bildern, Videos auseinandersetzt, baut eine tiefere Verbindung auf. Die Markenbindung ist intensiver. Und auch die Wahrscheinlichkeit einer Conversion steigt automatisch. Vergleichbar mit einem Ladengeschäft: Wenn dort jemand in einen Laden geht und nach 5 Sekunden wieder geht, ist es unmöglich, dass sich der potenzielle Kunde für etwas entschieden hat. Umgekehrt: Je länger der Kunde oder die Kundin bleibt, desto wahrscheinlicher auch, dass etwas mitgenommen wird.

Alle Plattformen arbeiten mit User Signalen

Google ist wahrlich nicht die einzige Plattform, die mit User Signalen arbeitet. Auch bei TikTok geht es zum Beispiel um die Verweildauer (hier unser TikTok Experiment und hier Benjamins TikTok Seminar). Wenn die User länger bleiben, wird der Content an eine größere Audience ausgespielt. Das Marketing steht also generell vor der Aufgabe, sich viel stärker zu fragen, wie gut der Content wirklich ist. Visitor Density als qualitative Metrik ist hier ein Schritt in diese Richtung.

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