Google hat seine AI Overviews jetzt auch in Deutschland ausgerollt – und zwar so richtig. Auf zahlreichen Suchbegriffen steht jetzt ganz vorne eine KI-Antwort. Die gesamten “alten” Top10 rutschen komplett aus dem sichtbaren Bereich. Schön abgetrennt durch einen blauen Strich.
Welche Folgen hat das für SEO? Das besprechen wir in unserer Podcast-Folge im Deep Dive und hier im Artikel als Zusammenfassung. Wir schauen auf Studien, aktuelle Eindrücke – und schildern unsere persönliche Einschätzung.
Auf wie vielen Keywords werden die AI Overviews angezeigt?
In den USA sind die AI Overviews bereits seit Mitte 2024 live. Damals hat Google den KI-Überblick zunächst sehr stark ausgerollt, dann aber nach einem PR-Skandal durch viele falsche KI-Antworten wieder zurückgefahren. In der Folge sind zahlreiche Studien entstanden, von SEO-ExpertInnen und SEO-Tool-Anbietern. Der bekannte SEO-Consultant Kevin Indig hat dazu eine Meta-Studie durchgeführt, die die Ergebnisse zusammenfasst. Zusammenfassend kann man sagen, dass die AI Overviews bisher bei unter 10 Prozent aller Keywords ausgespielt werden.
Ob dies allerdings so bleibt, ist unklar. Im Zuge des März 2025 Core Updates, das gerade läuft, wurden auch die AI Overviews global ausgerollt und offensichtlich auch auf weit aus mehr Keywords als bisher. So berichtet Kevin Indig auf LinkedIn darüber, dass von ihm betreute Projekte zwischen 10 und 20 Prozent an SEO-Sichtbarkeit verlieren. Da Kevin vor allem große Digitalplattformen in den USA betreut, kann man davon ausgehen, dass es sich hier um große SEO-Projekte handelt.
Unsere Stichproben im deutschsprachigen Suchraum zeigen, dass die AI Overviews auf zahlreichen Keywords vertreten sind. Wir empfehlen unseren Kunden, relevante und traffic-starke Suchbegriffe abzufragen und in die Google Search Console zu überprüfen, wie sich ihr SEO-Traffic entwickelt.
Auf welcher Art von Keywords werden die AI Overviews ausgespielt?
Die neue KI-Übersicht von Google findet sich vor allem auf informationellen Keywords – und hier insbesondere im Longtail. Auf transaktionalen Keywords rund um Produkte und Dienstleistungen werden nur sehr selten AI Overviews ausgespielt. Das sagt zum Beispiel diese sehr gute Untersuchung von ahrefs.
In Deutschland können wir dieses Muster stichprobenartig nur teilweise bestätigen. Im Shop-Umfeld, aber auch im Reisebereich sind uns die KI-Antworten noch nicht begegnet. Ganz anders dagegen im Gesundheitsbereich oder auch im Finanzbereich. Hier finden wir AI Overviews sowohl im Longtail als auch im Shorthead, also bei Ein-Wort-Begriffen, die oft aber auch sehr allgemein sind.
Man kann festhalten: Die AI Overviews werden quer durch alle Themenbereiche ausgespielt. Aber der transaktionale Bereich scheint derzeit kaum betroffen zu sein.
Dass auch im Gesundheits- und Finanzbereich KI-Antworten ausgespielt werden, zeigt: Google scheint es dieses Mal ernst zu nehmen. Denn hier hat die Plattform bisher immer sehr hohe Qualitätsansprüche kommuniziert (“Your Money, Your Life”) und auch im damaligen PR-Skandal herbe Kritik einfangen müssen.
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Wie wirken sich die AI Overviews auf die Klickraten (CTR) aus?
Generell kann man sagen: Die Klickraten (CTR) aus den Suchergebnissen sinken seit Jahren. Auf der anderen Seite sind wir von einem “Zero-Klick”-Zeitalter noch meilenweit entfernt. CTR-Studien wie von Sistrix zeigen, dass die Klickraten bei rund 10 bis 15 Prozent in den Top-Positionen liegen – und sich dies auch bei AI Overviews nicht stark ändert.
Doch hier allgemeine Aussagen zu treffen ist sehr schwierig – aus folgenden drei Gründen:
- Zum ersten sind auch in den AI Overviews Links bzw. Quellen angegeben. Die Klicks hieraus werden nicht spezifisch in der Google Search Console ausgewiesen. Die Quellen in den AI Overviews sind oft ähnlich zu den “klassischen” Top 10.
- Zweitens: Die Klickraten sind auch je nach Themengebiet sehr unterschiedlich. Im Rahmen unserer SEO-Beratung führen wir viele SEO-Audits durch und arbeiten Potenziale heraus. Hier sehen wir immer auch Projekte mit extrem starken Klickraten von über 20 Prozent.
- Drittens: Auch der spezifische Content, der in der AI-Antwort als Quelle oder in den Top 10 darunter ausgespielt wird, sorgt für unterschiedliche Klickraten. Wer etwa nur eine Definition anbietet, welche der KI-Antwort sehr ähnlich ist, wird vermutlich nur sehr wenige Klicks erhalten.
Hier wird sich auch zeigen, welche Links als Quellen in den AI Overviews in Zukunft stärker ausgespielt werden – und wie man hierauf spezifisch optimieren kann.
“Transaktionale Keywords sind nach wie vor sehr wichtig”

Wer sich die AI Overviews anschaut, bekommt den Eindruck: Das gesamte “alte” Google ist nach unten gerutscht. Wenn die User das KI-Angebot annehmen, also aufklappen und damit arbeiten, werden die Top 10 darunter keine Rolle mehr spielen.
Einfache SEO-Strategien wie Glossare aufbauen werden in Zukunft wenig Traffic bringen. Gleichzeitig sind viele Bereiche gar nicht betroffen. Besonders die transaktionalen Keywords sind nach wie vor extrem relevant. Hier wird Google auch sehr vorsichtig agieren. Unternehmen sollten daher ihre transaktionalen Keywords in der Tiefe kennen. Hier sehen wir fast immer großes SEO-Potenzial.
Onlineshops arbeiten mit viel zu wenig Kategorieseiten, weil sie ihr Keywordset in der Tiefe noch nicht erarbeitet haben. Oder sie haben das Produkt-Grid noch nicht als Chance begriffen. B2B Unternehmen haben in der Regel keine optimierten Landingpages – und verfeuern stattdessen fünf- oder sechsstellige Beträge bei Google Ads.
“Unternehmen müssen sich von SEO Content verabschieden”
Wenn die KI alle allgemeinen Antworten generiert, muss sich jeder Marketing-Verantwortliche die Frage stellen: Warum sollten die User noch auf unseren Content klicken? Die Antwort lautet: Man muss mehr bieten als generische Texte, die ein Thema allgemein behandeln.
In praktisch jedem Unternehmen gibt es sehr viel Erfahrung und Expertise. Zu den Fachthemen, zu den Zielgruppen und ihren Problemen. Genau das muss sich auch im Content widerspiegeln. First-Hand Experience Content ist der Schlüssel. Dann haben die User auch einen Grund auf das Ergebnis zu klicken.
Hier braucht es neue konzeptionelle Ansätze. Der alte SEO Content reicht nicht mehr aus. ChatGPT kann hier als Produktivitäts-Tool helfen. Aber reiner ChatGPT Content auf einer Website – etwa um mit einem Glossar zu ranken – das wird keine Zukunft haben.

Wir beraten Marketing-Verantwortliche in SEO
Für alle, die einen SEO-Sparringspartner suchen oder eine umfassende SEO-Beratung benötigen, sind Fabian und Benjamin die perfekte Wahl. Als Inhouse-SEO-Expertin suchte ich nach kompetenter Unterstützung in Sachen SEO und wurde bei ihnen fündig. In einem äußerst angenehmen Kennenlerngespräch entwickelten wir gemeinsam ein Vorgehen, um das Thema SEO bei den einzelnen Stakeholdern zu etablieren und dadurch mehr interne Sichtbarkeit für das Thema zu gewinnen. Basierend auf diesem Erstgespräch und einem gemeinsamen Kick-Off mit den Stakeholdern wurde von den beiden eine fundierte SEO- und Content-Strategie für einen Produktbereich entwickelt. Seitdem begleiten mich beide als Sparringspartner bei der Umsetzung.
Die Zusammenarbeit mit Fabian und Benjamin bereitet mir und allen Projektbeteiligten große Freude, da sie ihr Handwerk verstehen und eine immense Leidenschaft für SEO mitbringen. Diese Kombination ist ansteckend und motiviert alle zu Höchstleistungen.
Mit großer Zufriedenheit blicke ich auf das SEO-Projekt zurück, dass wir mit Benjamin und Fabian durchgeführt haben. Zum einen war die Zusammenarbeit auf einer sehr sympathischen, zielorientierten Ebene. Zum anderen war die Beratung so ausgerichtet, dass wir direkt mit der Umsetzung loslegen konnten. Wir haben ganz konkrete Optimierungsvorschläge bekommen, die auf unsere internen Kapazitäten abgestimmt waren und daher auch realistisch umsetzbar waren. Auch wenn erst ein paar Monate vergangen sind, können wir jetzt schon erste Früchte unserer Arbeit in den Google-Rankings sehen. Der Traffic bei den für uns relevanten Keywords nimmt stetig zu und wir haben noch genug konkrete Arbeitspakete von Benjamin in der Pipeline, mit denen wir unsere Site boosten können. Außerdem haben wir durch die Beratung intern so viel SEO-Know-how erworben, dass wir inzwischen selbständig unsere Site optimieren können. Und das Wichtigste: Die Besucherzahlen haben sich verdoppelt – mit entsprechend positiven Auswirkungen auf den Umsatz.