„GEO wird 100-mal stärker als SEO“: Interview mit Malte Landwehr, CMO von Peec AI

Stell dir vor: Du bist SEO-Führungskraft, verdienst sechsstellig in einem Konzern – und schmeißt alles hin. Für ein KI-Startup. Klingt verrückt? Nicht für Malte Landwehr.

Wir sprechen mit Malte über seine Zweifel an SEO – und warum das für ihn kein Ende, sondern ein Anfang ist. Seine Prognose: “GEO – also die Optimierung für KI-Systeme – wird 100-mal größer als SEO”.

Von dort ausgehend tauchen wir fachlich ein. Wir sprechen über: Die Customer Journey in KI-Systemen, Maßnahmen für KI Optimierung, Prompt Systematiken, KI-Bots und vieles mehr.

Der ganze Deep Dive in den SEO & KI-Wandel bei uns im Podcast. Einige Highlights hier im Artikel.

„SEO Traffic ist ein Kanal, der schon immer massives Skalierungspotenzial hatte“, sagt Malte. Denn mit den organischen Besuchern über Google sind keine „inkrementellen Kosten“ verbunden, im Gegensatz zu Ads-basierten Modellen. „SEO ist also ein sehr effizienter Kanal für Neukundenakquise.“ Trotzdem war SEO für viele große Marken oft zweitrangig. Sie haben eher auf klassisches Branding und auf Vertriebsmodelle über Händler gesetzt. Im Internet wurden alle Themen rund um ihre Produktwelt wie etwa zur Nutzung, Vergleiche etc. von anderen Websites abgedeckt.

Durch Sprachmodelle bzw. KI-Systeme ändert sich die Customer Journey komplett. Um sich zu informieren, geben die User heute noch hunderte oder tausende Male Begriffe bei Google ein, besuchen zahlreiche Websites von Publishern, Blogs, Vergleichsportale, Rezensionsportale. Diese „Intermediäre“ haben wertvolle Informationen gegeben. In ChatGPT und Co. findet die gesamte Journey aber in einem Chat statt. Für Marken wird es deswegen hoch-relevant, dort empfohlen zu werden. „GEO wird für Marken viel wichtiger sein als früher„, sagt Malte. Wer hier nicht auftaucht, spielt bei potenziellen Kunden keine Rolle mehr.

In der Optimierung von KI-Systemen gibt es zwei Ebenen, die wir im Interview diskutieren. Zum einen: Die Antworten, die rein aus dem Sprachmodell generiert werden. Hier gibt es keine schnellen Optimierungsmöglichkeiten. Denn die Sprachmodelle haben vereinfacht gesagt das gesamte Internet als Wissen – und generieren auf dieser Basis Antworten. „Hier sollten wir eher in Quartalen oder Jahren denken, wenn wir eine Veränderung haben wollen“, sagt Malte. Anders sieht es aus, wenn KI-Systeme zur Unterstützung eine Suche durchführen (RAG, Search Grounding). Hier sieht man Veränderung in den KI-Antworten oft innerhalb von Stunden oder Tagen. Aber auch hier muss man sagen: So ist der Stand derzeit, Mitte 2025. Möglicherweise werden auch neue KI-Trainingsbots entwickelt, die spezifisch aktuelle Informationen auswerten.

Was für Inhalte werden wahrscheinlich auch von LLMs bevorzugt? Hier bezieht sich Malte auf E-E-A-T-Faktoren, die auch Google seit vielen Jahren schon betont. Es geht darum, dass die Quellen vertrauenswürdig sein müssen. Auch hier haben Marken wieder große Vorteile, weil sie bekannt sind (Entitäten) und viel gesucht werden. In unserer Arbeit sehen wir allerdings auch, dass Marken gerade im direkten Wettbewerb sehr unterschiedlich in Sprachmodellen wahrgenommen werden. Genau hier setzt dann LLMO oder GEO an. GEO-Maßnahmen sind zum einen „Offpage„, also in welchen Quellen kommt man als Marke verstärkt wie vor. Und „Onpage„, also die Texte auf der Website selbst – und die Frage, ob diese von den Sprachmodellen gut erkannt werden können.

Unsere Gespräche mit SEO-Profis aus der Branche