ChatGPT search im Test: Ergebnisse im Vergleich

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In ChatGPT gibt es jetzt eine integrierte Suchmaschine: “ChatGPT search”. Was taugt die neue KI-Suche, die Sprachmodell mit Internetsuche verbindet? Wie sehen die Ergebnisse aus – und welche Qualität haben sie?

Das haben wir getestet – anhand der großen Keyword-Kategorien. Wir haben transaktionale Suchanfragen abgeprüft, Brand Search Anfragen und informationelle Keywords. Anhand von Beispielen, um uns einen Eindruck zu verschaffen.

In der Podcastfolge und in unserem Artikel vergleichen wir die Ergebnisse zwischen ChatGPT search und Google Ergebnissen. So viel vorab: Aus unserer Sicht kann sich Google warm anziehen – wenn ChatGPT genug Menschen überzeugt. Bisher gibt es die Suchfunktion nur im Premium Account (Stand 11/2024). Es ist also noch nicht für die Masse geöffnet.

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Transaktionale Anfragen in ChatGPT Search

Zu Beginn haben wir nach einem klassischen weit verbreiteten Produkt gesucht. Wenn man das Keyword Laufschuhe in SEO Suiten wie Sistrix abprüft, sieht man, dass es rund 30.000 Suchanfragen pro Monat dazu gibt. Es gibt rund 17.000 Keyword-Kombinationen, mit Marken, zur Nutzung, Preise, Vergleiche etc. Es ist also wahrscheinlich, dass User in Zukunft auch in ChatGPT solche Anfragen eingeben und zum Beispiel nach Empfehlungen fragen.

Das Ergebnis in ChatGPT search: Sehr reduzierte, klare Suchergebnisse. Es werden verschiedene Produkte namhafter Hersteller angezeigt, jeweils mit Links zu Besprechungen auf Lauf-Websites oder von Publishern. Sehr ähnlich zu einem Google Ergebnis.

Allerdings sind die Ergebnisse in ChatGPT search komplett werbefrei und sehr reduziert. Die Ergebnisse werden durch grau hinterlegte Striche getrennt. Die Zusammenfassungen scheinen über das Sprachmodell generiert zu werden und sind sehr aussagekräftig. Es gibt keine Integrationen, also Boxen wie bei Google, etwa wie “Ähnliche Fragen”.

Alles in allem ein sehr nützliches Ergebnis. In der weiteren Nutzung könnte man typische ChatGPT Funktionen nutzen wie etwa, dass aus den Angeboten eine Übersicht erstellt werden soll und die Schuhe nach Preisklassen sortiert werden – was in Google nicht möglich ist.

Wie oft welche Suchbegriffe in ChatGPT gesucht werden ist nicht klar. Es gibt hierzu keine Daten und keine Tools. Daher müssen wir hier Szenarien entwickeln, die wir in der Zukunft möglich halten.

Marken Anfragen in ChatGPT Search

Im nächsten Schritt haben wir in ChatGPT search ein Brand Keyword eingegeben. Also einen Markennamen. In diesem Beispiel hier einen deutschen Hersteller von Elektronikprodukten.

Solche “Brand Keywords” sind extrem verbreitet. Millionen User geben den Namen von Marken oder Firmen ein, weil sie die genaue Webadresse nicht kennen oder keine Lust haben, in spezifischen Kategorien nach ihrem Wunschprodukt zu suchen. Es ist also eine typische Google Nutzung, die in ChatGPT search abwandern könnte.

Im Ergebnis hier sieht man ganz klar: Das Unternehmen wird kurz vorgestellt. Darunter werden in Bullet Points korrekt die verschiedenen Produktkategorien vorgestellt, jeweils mit passendem Link zur Website.

Auch hier ist die Übersicht werbefrei und frei von weiteren Integrationen wie bei Google die Knowledge Box oder die Shopping Integration. Wir halten es für sehr wahrscheinlich, dass ChatGPT User wie selbstverständlich auch solche navigationalen Suchanfragen stellen. Man versteht sofort, dass man genauso gut zu seinem Ziel kommt wie über Google.

Für Unternehmen wird sich bei solchen Suchanfragen aus unserer Sicht gar nichts ändern. Die User nehmen einfach nur einen anderen Weg.

Ebenfalls interessant: Bei “generischen” Suchanfragen etwa zu Receivern oder Digitalradios plus Empfehlungen wird das Unternehmen ebenfalls aufgelistet, vergleichbar mit der Anfrage zu den Laufschuhen.

Vergleichbares haben wir in unseren Tests auch im Startup-Bereich gesehen. In den jeweiligen Kategorien oder Branchen gibt es immer Unternehmen, die bekannt sind – ob in B2C oder in hochspezialisierten B2B Branchen spielt keine Rolle. In SEO ist dies auch daran zu sehen, dass Unternehmen in Kombination mit Produkten gesucht werden.

Auch unserer Sicht zeigt sich klar: Unternehmen, die in Branding,Content Marketing und SEO Sichtbarkeit investieren, werden auch in Sprachmodellen deutlich häufiger erwähnt.

Hier gilt es in Zukunft, die Strategien aufeinander abzustimmen. Marketing-Teams stehen vor der Herausforderung, nicht zu sehr in Abteilungen und Produktkategorien zu denken, sondern in Themen und Relevanz über alle Kanäle und Plattformen hinweg.

ChatGPT Brand Search Beispiel
ChatGPT Search generisches SEO Keyword

Informationelle Anfragen in ChatGPT Search

Im Podcast besprechen wir mehrere informationelle Suchanfragen. Ein Beispiel davon: Eine sehr spezifische Suchanfrage zur Programmierung. Fabian als Tekkie kennt sich hier aus und kann die Ergebnisse sehr gut einschätzen.

Im Vergleich spielt ChatGPT search hier ganz klar seine Vorteile aus: Die Anfrage wird korrekt verstanden und es wird direkt ein ebenfalls korrekter Code mit ausgegeben. Der Code kann einfach über die Copy-Funktion genutzt werden.

Bei Google dagegen kommen klassische blaue Links. Mehrere Ergebnisse sind nicht zielführend bzw. haben falsche oder nicht nützliche Infos. Auch fällt im direkten Vergleich auf, wie viele Menüfunktionen und Buttons mittlerweile auf der Google Website vorhanden sind, unter anderem Links zu Finanzen, einer Google-Funktion, die nicht mit der Anfrage zu tun haben.

Bei anderen Anfragen fragt ChatGPT search in einer kompakten Antwort erst einmal nach, um dann mit dem zweiten Prompt zu arbeiten und Ergebnisse zu zeigen. Auch hier wieder in einer ähnlich sauber strukturierten Art.

ChatGPT search Info Keyword Ergebnis

ChatGPT search: Unser Fazit

“Wie Google früher war”

Die Werbefreiheit und sehr reduzierte Art erinnert uns an frühere Google-Zeiten, als es noch deutlich weniger Werbung und Integrationen gab. Ob ChatGPT search weiterhin werbefrei bleibt, ist unklar. Auf der einen Seite ist das Umsatzpotenzial riesig. Auf der anderen Seite hat OpenAI ein anderes Geschäftsmodell (API und Subscription). Die Werbefreiheit ist ein Wettbewerbsvorteil, gegen den Google nichts machen kann.

Viel Traffic-Potenzial

Viele befürchten, dass der Website Traffic einbrechen wird, wenn die User nur noch KI-Systeme nutzen. Bei unseren Tests hatten wir nicht den Eindruck, dass die User nicht mehr klicken werden. Im Gegenteil: Die Links sind klar platziert, kuratiert und bieten einen Mehrwert. Es wird sehr stark von einzelnen Suchanfragen und der Customer Journey abhängen, ob und wann geklickt wird.

An KI-Sichtbarkeit arbeiten

Unternehmen stehen vor der Aufgabe, an ihrer Sichtbarkeit in ChatGPT search zu arbeiten. Wer jetzt schon in SEO investiert und vor allem intern Know-how aufbaut, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil. Wie und wann genau welche Unternehmen empfohlen werden, ist noch nicht klar. Aber es zeigt sich: Wer jetzt schon bei Google sichtbar ist oder eine bekannte Marke ist, wird auch häufiger in den Sprachmodellen erwähnt.

In einer LinkedIn Umfrage von Fabian gaben über 1/3 der Teilnehmer an,
sich vorstellen zu können, zu ChatGPT Search zu wechseln

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