Jede Website hat eine gewachsene Struktur. Von automatisch generierten Strukturen über Produktseiten bis redaktionelle Beiträge – vieles ist über Jahre entstanden. Entsprechend oft gibt es unerwünschten oder veralteten Content, mit dem man nicht mehr zufrieden ist.
Wie geht man mit diesem Low Quality Content um? Das ist auch in der SEO-Welt eine große Diskussion. Viele SEO-ManagerInnen vertreten die Ansicht, dass man seinen Low Quality Content löschen sollte – um insgesamt positivere Signale an Google zu senden.
Aber was genau ist Low Quality Content? Wie sind die Methoden dahinter? Und geht man wirklich auf die richtige Weise vor? Das diskutieren wir in der Podcast-Episode und in diesem Artikel.
Was SEOs unter “Low Quality Content” verstehen
…was Google unter Low Quality Content versteht
Aus unserer Sicht sind URLs, die keine Rankings haben und keinen Traffic bekommen, überhaupt kein Problem für Google. Wie sollte Google denn herausfinden, ob die Qualität gut oder schlecht ist, wenn die Seiten überhaupt nicht auftauchen? Aus unserer Sicht sind ganz andere Seiten für Google ein Problem: Und zwar Seiten, die SEO-Traffic bekommen – aber schlechte Nutzersignale auslösen.
Denn genau diese Seiten machen die Suchergebnisse schlecht. Sie sorgen für eine schlechte Produkterfahrung. Jemand googelt nach etwas – und stößt auf ein Ergebnis, das ihm nicht weiterhilft. Es ist mittlerweile bekannt, dass Google solche Nutzersignale als zentralen Rankingfaktor nutzt.
Das Problem sind also nicht die Seiten, die keinen Traffic bekommen. Sondern Seiten, die Traffic bekommen. Man muss in eine ganz andere Ecke schauen, um sein “Low Quality Content” zu identifizieren – und anschließend zu optimieren.
Eine Metrik dafür ist die “Time on page”. Anbei ein Chart aus unserer Webanalyse, der zeigt: Es gibt Seiten, die Traffic haben und eine sehr schlechte Time on page (unter einer Minute). Im Verhältnis zu anderen Seiten, die fünf bis 15 Minuten Time on page vorweisen.
Solche Seiten – SEO-Traffic plus schlechte Nutzersignale – sind “Low Quality Content”. Wer davon zu viel hat, dem droht Gefahr, heruntergestuft zu werden – und zwar über die gesamte Website hinweg. Stichwort “site-wide effects”, wie Google es im Helpful Content Update betont hat.
Übrigens: Ob der Content mit KI erstellt wurde oder nicht – das spielt dann auch keine Rolle mehr. Es ist offensichtlich, dass Google den Unterschied nicht erkennen kann. Und es ist für Google auch nicht wichtig. Entscheidend ist, ob der Content bei den Usern gut ankommt. User Signals lösen also auch Googles Problem mit der KI-Content-Schwemme.
Die Content-Verantwortlichen zwischen den Stühlen
Content-Marketing-Verantwortliche haben von ihrem Background her oft eine ganz andere Perspektive als SEO-Verantwortliche. Sie schauen nicht per Crawler und Excel auf eine Website. Sondern fragen sich, wie sie ihre Zielgruppe am besten ansprechen und überzeugen. Sie machen sich also per se Gedanken über die “User Signals”. Nur eben auf eine qualitative Art. Mit den SEO-Verantwortlichen gibt es zahlreiche Reibungspunkte. Beispiele aus dem Alltag: “Müssen wir das Keyword ‘Definition’ wirklich schreiben, wo wir doch eine B2B Zielgruppe haben, die das schon alles weiß”. “Müssen wir den Einstieg so trocken schreiben – oder können wir nicht sprachlich versierter vorgehen”. “Müssen wir das Keyword in der Überschrift und den Zwischenüberschriften wirklich nennen”. “Müssen wir wirklich so viele interne Links setzen – das liest sich doch schrecklich.”
Die Sorge dahinter: Man produziert “Low Quality Content”, der die User abstößt – weil er zu platt SEO-optimiert ist. Solche Kritikpunkte werden von SEO-Verantwortlichen aber oft zur Seite gewischt. Schließlich sollen SEO-Anforderungen erfüllt werden. Doch die Nutzersignale werden nicht gemessen und ausgewertet. Ein zentraler Rankingfaktor bleibt in dieser Diskussion also unbeachtet. Ein Dilemma, aus dem man nur herauskommt, wenn man intensiver miteinander spricht und Kompromisse findet. Denn ja: Keywords, interne Verlinkung, Überschriften – all das muss berücksichtigt werden. Und gleichzeitig müssen gute User Signals eingesammelt werden. Letztlich geht es auch schlicht um Arbeitszeit: Ein gutes Stück Content kostet einfach mehr Aufwand.
3 neue Ansätze, um Low Quality Content zu bekämpfen
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Wir sind Fabian Jaeckert (rechts) und Benjamin O’Daniel. Seit vielen Jahren arbeiten wir als Berater für Marketing-Teams. Dabei verbinden wir zwei Welten: Fabian ist der technische Experte, Benjamin übernimmt alle Themen rund um Content Entwicklung.
In unserem Team kannten wir Fabian und Benjamin bereits vom Podcast und haben uns dann entschieden, durch Coaching gezielt unseren SEO-Content und unsere Online-Sichtbarkeit zu verbessern. Gemeinsam haben wir unser Verbesserungspotenzial in der SEO-Beratung ausgearbeitet. Dank einem Deep-Dive konnten wir schnell Maßnahmen definieren und umsetzen. Vielen Dank für Eure Unterstützung!
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